Morisken

Morịsken

 

[spanisch morisco »(getaufter) Maure«], spanisch Morịscos, Bezeichnung für die Mauren, die nach der christlichen Eroberung der maurischen Gebiete in Spanien zurückblieben und vielfach - zumeist unter Zwang - das Christentum annahmen; eine starke, nie voll befriedete Minderheit, v. a. in Aragonien sowie den Provinz Valencia und Granada (mehrere Aufstände, z. B. der »Moriskenkrieg« 1568-71 in den Alpujarras). Die 1525 beschlossene Ausweisung der nichtchristlichen Morisken wurde nur zum Teil verwirklicht; 1609 wurde die Ausweisung aller Morisken (rd. 275 000 Menschen) nach Nordafrika beschlossen und weitgehend realisiert.

 

Literatur:

 

L. Poliakov: Gesch. des Antisemitismus. Bd. 4: Die Marranen im Schatten der Inquisition. Anhang: Die M. u. ihre Vertreibung (a. d. Frz., 1981).